BESTE TISCHE: DEZEMBER 2024
Restauranttipp für SINGAPur: NOURi
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Im Herzen von Singapurs kulinarischer Szene ist das Restaurant Nouri eine Reise für die Sinne. Chefkoch Ivan Brehm führt mit seinem Crossroads-Menü durch Gerichte, die Kulturen verbinden. Hier treffen Aromen und Ideen aus aller Welt zusammen. Das Nouri verzaubert, überrascht, berührt und bringt einen zum Schmunzeln mit spektakulären Kompositionen. Geschmackserlebnisse aus den verschiedensten Küchen der Welt werden in perfekt durchdachten und kunstvoll zubereiteten Kleinigkeiten vereint. Es war eines der besten Dinner, die ich je hatte. Schon der erste Bissen überzeugt. Das Rye Sourdough mit Silken Cheese und Gemüsebrühe schmeckt wie eine warme Umarmung. Jeder Gang erzählt eine Geschichte. Das Narezushi kombiniert Reis, Fisch und Kaviar zu einem kleinen Kunstwerk, man möchte weinen, so schön sieht hier alles aus. Beim Boeuf à la Presse verschmilzt Wagyu-Rind und weißes Kimchi zu einem Geschmackserlebnis. Beim Barbarians' Head bekomme ich eine kleine Blüte gereicht, ich soll sie schon mal auf die Zunge legen. Es folgt: Ein Prickeln, ein Kribbeln, mein Gaumen wird im wahrsten Sinne des Wortes gekitzelt und ich muss lachen. So macht Essen wirklich Spaß! Wyman und Dominique, die sich ebenfalls um die Gäste kümmern, die Gerichte und Getränke servieren, machten das Erlebnis unvergesslich. Mit Herzlichkeit und Aufmerksamkeit sorgten sie dafür, dass ich rundum wohl und besonders fühle. Auch als Allein-Speisende. Chef Ivan Brehm hatte ich vor einiger Zeit in meinem Podcast Schnitzel & Stories interviewt. Sein Ansatz, Essen als Brücke zwischen Kulturen zu sehen, hat mich schon damals schwer beeindruckt. Im Nouri bringt er diese Vision auf den Teller. Von der ruhigen Atmosphäre bis zu den kunstvoll angerichteten Gerichten: Hier geht es um mehr als nur Essen. Es geht um Verbindungen. Großartig!
Nouri, 72 Amoy Street, 069891 Singapore
Restauranttipp für SINGAPUR: J2 Famous Crispy Curry Puff
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Wer hätte gedacht, dass eine kleine Teigtasche so viel Begeisterung auslösen wird? Ich sicherlich nicht. Und überhaupt, J2 Famous Crispy Curry Puff im Amoy Street Food Centre ist längst kein Geheimtipp mehr. Den Hawker-Stand (eine Art Imbiss) findet man unter anderem auch auf der Michelin Bib Gourmand-Liste. Mehr gibt es hier auch nicht als Curry Puffs. Was das sind? Das sind hauchdünne, goldbraune Teigtaschen, die beim ersten Bissen knuspern und dann eine Explosion an Aromen freigeben. Und was für welche! Ich habe zwei probiert, die Varianten mit Yam und Sardinen. Letzteres hätte ich ohne Empfehlung wohl nicht gewählt, aber genau die sardinengefüllte Variante war ein absolutes Geschmackserlebnis und mein absoluter Favorit. Würzig, leicht pikant und perfekt ausbalanciert mit der Süße des Teigs. Die Yam-Füllung war ebenfalls hervorragend, mit einer erdigen, samtigen Textur, die einen schönen Kontrast zur knusprigen Hülle bildet. Fast schon ein Dessert! Jedes Stück wird frisch zubereitet und mit Präzision geformt – ein Zeugnis der Leidenschaft und Handwerkskunst des Teams.
J2 Famous Curry Puff, Amoy Streefodd Center, Stand #01-21, Maxwell Road, 069111 Singapore
Restauranttipp für Venedig: Osteria alle Testiere
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Die Osteria alle Testiere ist winzig, charmant und ein absolutes Highlight für Liebhaber frischer Fischküche. Mit frischen, meisterhaft zubereiteten Fischgerichten und einer täglich wechselnden Karte hat sie sich einen Ruf erarbeitet, der weit über Venedig hinausgeht – nicht zuletzt bei Stars und Sternchen. Auf dem Klo lächelt einem Meryl Streep auf einem Foto in der Osteria entgegen. Aber zurück zur Küche: Das Gemüse stammt oft von der Nachbarinsel Sant’Erasmo, bekannt als der Gemüsegarten Venedigs. Bei meinem Besuch gab es butterzarte Jakobsmuscheln mit Artischockenherzen, ein wunderbar harmonisches Duo. Als Hauptgang ein Steinbuttfilet mit Zitrone, Gewürzen und feiner Kräutersauce. Ein Gericht! Die umfangreiche Weinkarte macht die Auswahl schwer, aber die herzlichen Inhaber stehen mit Rat und Empfehlungen zur Seite. Alles in allem sicherlich einer der besten Tische in Venedig. Da es davon in dem kleinen Lokal jedoch nur wenige gibt, bitte rechtzeitig reservieren! (Ich habe knapp sieben Wochen vorher nur noch mittags einen Tisch bekommen!)
Osteria alle Testiere, Calle del Mondo Novo, 5801, 30122 Venezia
Restauranttipp für Venedig: JCantine del Vino già Schiavi
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Venedig kann hektisch und teuer sein, doch in der Cantine del Vino già Schiavi spürt man nichts davon. Dieser kleine Bacaro, abseits des Touristenstroms, bietet ehrliche, leckere Häppchen zu fairen Preisen. Ein echter Tipp für alle, die die Stadt von ihrer entspannten Seite erleben wollen. Die Auswahl an Cicchetti, den typischen venezianischen Häppchen, ist beeindruckend. Von geräuchertem Fisch über saisonales Gemüse bis hin zu cremigem Baccalà – jeder Bissen ist ein Genuss. Die Kombinationen sind oft überraschend, aber immer harmonisch. Dazu ein Glas Wein aus der kleinen, aber fein kuratierten Auswahl, und der Snack-Moment ist perfekt. Die Stimmung ist entspannt, die Betreiber herzlich, und das Lokal selbst hat mit seinen rustikalen Regalen voller Weinflaschen einen ganz eigenen Charme.
Cantine del Vino già Schiavi, Fondamenta Nani, 992, 30123 Venezia
restauranttipp für Berlin: otto
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Schon lange nicht mehr da gewesen, doch das Otto bleibt ein Klassiker. Dieses Berliner Restaurant setzt konsequent auf lokale und regionale Zutaten und verbindet Bodenständigkeit mit Raffinesse. Meine Highlights: Ein Salat aus Grünkohl mit Sonnenblumen-Tahini und Habanero, scharf, cremig und erdig. Und Chicorée mit Nüssen und Walnüssen war frisch, hauchzart bitter und für mich perfekt ausbalanciert. Beide Gerichte zeigen, wie spannend Einfachheit sein kann. Dazu entspannte Atmosphäre und ein unaufdringlicher Service. Otto ist ein Ort, an den man einfach gerne zurückkommt, egal, wie viel Zeit dazwischen liegt.
Otto, Oderberger Str. 56, 10435 Berlin
RESTAURANT TIPP FÜR Berlin: onibar
© Bonappetrip / Angelika Schwaff
Wer Onigiri aus Japan kennt, wird bisher in Berlin nur enttäuscht worden sein. Denn das, was man mittlerweile in dem ein oder anderen Supermarkt als Onigiri bekommt, ist leider eine Enttäuschung. Kein Vergleich zu dem herrlich leichten Original aus Japan. In der neu eröffneten Onibar ist das anders. Das Interieur allein rechtfertigt schon einen Besuch. Klare Linien, minimalistisches Design und kleine Hocker, auf denen man schnell vor Ort essen kann. Alternativ nimmt man die Onigiri, die als beliebtes Streetfood in Japan gelten, einfach auf die Hand oder mit nach Hause. So wie ich. Man wählt aus verschiedenen Füllungen. Es gibt genug vegetaische und vegane Varianten. Toppings und Beilagen wie Gurkensalat, Kimchi oder einer Suppe kommen extra mit Aufpreis hinzu, wenn man mag. Für meinen kleinen Hunger habe ich zwei Onigiri probiert, eines mit einer genialen "Roasted Pumpkin"-Füllung und eines mit “Chicken-Curry”-Füllung. Beide waren unglaublich lecker, und der Reis war perfekt zubereitet, genau so, wie er sein sollte. Da ich hier öfter mal vorbeikomme, werde ich auf jeden Fall mehr probieren!